Überblick
Gliedert man Deutschland nach Großlandschaften, so ist das saarländische Gebiet zum Mittelgebirge zu zählen, wobei es vor allem von Berg- und Hügelland gekennzeichnet ist (siehe auch Karte 36.1 „Deutschland – Landschaften“). Auch wenn das Saarland das kleinste deutsche Flächenland ist, weist es doch eine landschaftliche Vielfalt auf. Die prägenden Landschaften reichen vom Schwarzwälder Hochwald im Norden, über den Saargau im Westen, das Saar-Nahe-Bergland im Zentrum und Osten bis zum Bliesgau im Süden. Weite Teile des Berg- und Hügellandes sind von Mischwald bedeckt; der gesamte Waldanteil im Saarland beträgt rund 33 Prozent. Landschaftsprägend sind auch die zahlreichen Flusstäler, allen voran das Saartal mit seiner breiten Talniederung und den markanten Flussterrassen entlang der Hänge. Besonders eindrucksvoll und gleichzeitig Wahrzeichen des Saarlandes ist die Saarschleife bei Mettlach (siehe Karte 6.3 „Saarschleife – Physische Karte“).
Schwarzwälder Hochwald
Der Schwarzwälder Hochwald erstreckt sich im nördlichen Saarland und in den angrenzenden Teilen von Rheinland-Pfalz; er reicht etwa von Mettlach im Südwesten (Gradfeld A 2) bis zum Erbeskopf bei Thalfang im Nordosten (außerhalb des Kartenausschnittes gelegen). Der Höhenzug ist der südwestlichste Ausläufer des Hunsrück und zeigt sich mit landschaftlichen Gegensätzen von Flächen und Höhenzügen. Seine höchste Stelle auf saarländischem Gebiet erreicht der Schwarzwälder Hochwald am Dollberg (Gradfeld C 2), der mit 695 Metern zugleich der höchste Berg des Saarlandes ist.
Saargau
Der Saargau ist ein Höhenzug im Westen des Saarlandes und im angrenzenden Rheinland-Pfalz. Der nördliche Teil des Saargau erstreckt sich zwischen der Saar und der oberen Mosel, der südliche Teil zwischen der Saar und der französischen Grenze. Es handelt sich beim Saargau um eine in weiten Teilen waldfreie, flachwellige Hochfläche in etwa 300 bis über 400 Metern Höhe. Die höchste Erhebung ist der Kewelsberg mit 442 Metern (Gradfeld A 2). Auf saarländischem Gebiet fällt der Saargau an seinem Ostrand steil zum Saartal hin ab. Begünstigt durch kalkreiche Böden wird verbreitet Ackerbau betrieben, an den Westhängen (im Bereich der Mosel) und den nordöstlichen Hängen auch Weinbau. Im Saargau liegt auch der Ort Orscholz mit der Cloef, einem bekannten Aussichtspunkt an der Saarschleife (Gradfeld A 2).
Saar-Nahe-Bergland
Das Saar-Nahe-Bergland erstreckt sich als zentrale Großregion im Saarland und im angrenzenden Rheinland-Pfalz. Es reicht etwa von Saarbrücken und dem Pfälzerwald im Süden bis zum Hunsrück im Nordosten. Das Saar-Nahe-Bergland ist ein ausgeprägtes Berg- und Hügelland, das auch die in der Karte beschrifteten Teillandschaften Saarkohlenwald, Pfälzer Bergland und Warndt umfasst. Landschaftlich wechseln sich Hochflächen, Täler und kuppige Einzelberge miteinander ab; die höchste Erhebung auf saarländischem Gebiet ist der Trautzberg (604 m) an der Grenze zu Rheinland Pfalz (Gradfeld C 2). Darüber hinaus ziehen sich wichtige Flussgebiete durch das Saar-Nahe-Bergland (z. B. Mittlere Saar, Prims, Blies).
Bliesgau
Der Bliesgau erstreckt sich im südlichen Landesteil im Bereich des Unterlaufes der Blies. Aufgrund seiner reizvollen, sanft-hügeligen Landschaft wird der Bliesgau auch als „Toskana des Saarlandes“ bezeichnet. Die höchste Erhebung des Bliesgau ist der Kahlenberg bei Blieskastel-Breitfurt mit 401 Metern (Gradfeld C 3).